Förderprojekt 01

01 | Förderprojekt

Identifizierung immunmodulatorischer Mechanismen im Verlauf der Glioblastom-Erkrankung – als Basis zur Entwicklung neuer Therapieansätze

Förderperiode: 01.01.2024 – 31.12.2025
Projektleiterin: Prof. Dr. Katrin Lamszus
Neurochirurgische Universitätsklinik Hamburg

Projektbeschreibung

Immuntherapien stellen gegenwärtig den vielversprechendsten innovativen Ansatz bei der Behandlung von Glioblastompatienten dar. Dabei werden T-Zell-aktivierende Therapien wie Vakzinierungen oder T-Zelltransfer meist zusammen mit Immun-Checkpoint Inhibitoren eingesetzt, die in der Lage sind, hemmende Wirkungen der Tumorzellen und Tumor-assoziierter Macrophagen/Microgliazellen auf zytotoxische T-Zellen zu antagonisieren.

Auch mit einer alleinigen, bereits präoperativen Behandlung mit Checkpoint Inhibitoren lässt sich teilweise eine ausgeprägte Immunreaktion gegen den Tumor hervorrufen und bei einzelnen Patienten eine deutliche Verlängerung des Überlebens erzielen. Allerdings spricht nur ein gewisser Teil der Patienten auf die Behandlung an und selbst in diesen Fällen kommt es in der Regel nicht zu einer dauerhaften Heilung. Die Hauptproblematik, die einer erfolgreichen Elimination des Tumors durch das Immunsystem entgegensteht, ist, dass Tumorzellen über verschiedene Mechanismen verfügen, mit Hilfe derer sie sich vor der Erkennung durch das Immunsystem schützen, mit denen sie außerdem das Immunsystem aktiv unterdrücken – sowohl lokal im Tumor selbst als auch systemisch.

Ziel dieses Projekts ist, die immunologischen Veränderungen bei Glioblastompatienten sowohl im Tumor als auch systemisch im Blut im Verlauf der Erkrankung und Therapie im Sinne der Tumor-Host Interaktion zu analysieren.

Hierzu werden wir die klonale Evolution des T-Zell Repertoires während der standardmäßig applizierten Radio-Chemotherapie untersuchen sowie auch die Veränderungen im Verlauf der Immuntherapie, die bei Rezidivpatienten zum Einsatz kommt. Des Weiteren werden wir Mechanismen der insuffizienten Tumor-Antigenpräsentation untersuchen sowie zirkulierende zelluläre Immunprofile und lösliche immunologische Biomarker im Blut der Patienten bestimmen. Zusammenfassend werden diese Arbeiten zu einem tieferen korrelativen Verständnis der komplexen lokalen und systemischen Immunmodulation bei Glioblastompatienten führen, mit dem Ziel, hieraus spezifische Ansatzpunkte für die Entwicklung verbesserter, an die immunologischen Gegebenheiten individueller Patienten angepasster, immuntherapeutischer Strategien abzuleiten.